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Die Angst vor der Leere

Mutige Kartografen

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Das ist das Forschungsergebnis von Chet van Duzer, einem Kartografiehistoriker vom »David Rumsey Map Center« der Stanford University. Er untersucht mittelalterliche Weltkarten und fand dutzende, die mit jeder Menge überflüssigen Illustrationen versehen wurden. Das war vor allem im 16. und 17. Jahrhundert verbreitet – und wurde von Auftraggebern wohl auch erwartet.

Neben Illustrationen sind häufig auch Textfelder in die Meere oder unerforschten Erdteile eingezeichnet. Laut van Duzer möglicherweise auch deshalb, weil die Kartografen so ihre Unkenntnis über unentdeckte Gebiete kaschieren konnten. Bis auf die Notiz eines namenlosen Kartografen, der den Horror vacui explizit thematisiert, bleibt die tatsächliche Motivation unbekannt. Es ist jedoch zu beobachten, dass die Ausschmückungen ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgingen. Unerforschte Gebiete blieben als leere Flächen bestehen. Mutig.

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